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Was ist die Poka-Yoke Technik?

Poka-Yoke (jap. „poka“ = Versehen, „yokeru“ = vermeiden) ist eine Lean-Methode zur Fehlersicherung. Ziel ist, Fehler an der Quelle zu verhindern oder sofort zu erkennen und zu stoppen – statt sie am Ende per Qualitätskontrolle zu finden. Ergebnis: weniger Ausschuss und Nacharbeit, stabilere Prozesse, zufriedenere Kunden.

sales manager vertrieb Poka-Yoke Technik

Warum Poka-Yoke? Die wichtigsten Vorteile

Null-Fehler-Denken: Prävention statt Detektion am Ende
• Kürzere Durchlaufzeiten, geringere Kosten (Reklamation, Nacharbeit)
• Höhere Prozessstabilität und First-Pass-Yield
• Messbare Qualitätsverbesserung und bessere Kundenerlebnisse

Prinzipien und Methoden

Es gibt zwei Grundprinzipien:

  1. Verhindern (Prevention): Der Fehler kann konstruktiv nicht passieren (z. B. nur eine Einbaulage).

  2. Erkennen (Detection): Das System meldet oder stoppt den Fehler sofort.

Typische Poka-Yoke-Ansätze:


• Kontakt-/Formschluss (Passstifte, Schablonen, Stecker mit nur einer Orientierung)
• Schrittfolge erzwingen (Reihenfolge, Checklisten, Freigabe-Logik)
• Konstantwerte absichern (Mengenzähler, Drehmoment-Abschaltung)
• Visuelle/akustische Signale, Sensorik & Sperrlogiken
• Digitale Eingabesicherung (Pflichtfelder, Formatmasken, Plausibilitätsprüfungen)

Beispiele aus Produktion & Office


• Produktion: Passstifte verhindern falsche Montage; Farbcodes; Lichtschranke stoppt bei Fehlteil; Schrauber mit Abschaltmoment.
• Office/Service/IT: IBAN-Check, Dropdown statt Freitext, Barcode-Scan, automatisierte ERP/CRM-Prüfungen.

So führen Sie Poka-Yoke ein – 5 Schritte

  1. Problem eingrenzen: Wo tritt welcher Fehler wie oft auf? (Datenbasis, Kosten)

  2. Ursachen analysieren: 5-Why, Ishikawa, Gemba-Beobachtung.

  3. Maßnahme entwerfen: „Verhindern vor Erkennen“ – simpel, robust, wartungsarm.

  4. Testen & standardisieren: Pilot, SOP/Arbeitsanweisung, Schulung.

  5. Wirksamkeit messen: PPM-Quote, FPY, Reklamations-/Nacharbeitskosten, MTBF/MTTR.

Bezug zu DIN EN ISO 9001:2015


Poka-Yoke unterstützt risikobasiertes Denken, Prozesslenkung und die Lenkung nichtkonformer Ergebnisse. Damit zahlt die Methode direkt auf Planung, operative Steuerung und kontinuierliche Verbesserung nach ISO 9001 ein.

Abgrenzung: Poka-Yoke vs. FMEA/TQM


• Poka-Yoke: Konkrete Fehlersicherung im Prozess/Produkt (präventiv oder sofortiges Stoppen).
• FMEA: Systematische Risikoanalyse zur Priorisierung von Maßnahmen im Vorfeld.
• TQM/KVP/Kaizen: Kultureller Rahmen für kontinuierliche Verbesserung.
Best Practice: FMEA identifiziert Risiken → Poka-Yoke setzt wirksame Gegenmaßnahmen praktisch um.

Kennzahlen & Nachweis der Wirksamkeit


• PPM-Fehlerquote vor/nach Umsetzung
• First-Pass-Yield (FPY)
• Reklamations- und Nacharbeitskosten
• Durchlaufzeiten, Ausschussquote

Häufige Stolpersteine – und wie Sie sie vermeiden


• Zu komplexe Lösungen: Einfach, fehlertolerant und wartungsarm gestalten.
• Nur Warnen statt Sperren: Wo möglich, konstruktiv verhindern statt nur signalisieren.
• Fehlende Standardisierung: Maßnahmen in SOPs, Schulungen und Audits verankern.
• Keine Messung: Erfolg mit klaren KPIs belegen.

Fazit

Poka-Yoke macht Qualität planbar: Fehler werden unmöglich oder sofort sichtbar. Mit einfachen, robusten Lösungen sichern Sie Prozesse, senken Kosten und steigern Kundenzufriedenheit – im Sinne von Lean und ISO 9001. S+P Seminare liefern Ihnen dafür das praxisnahe Rüstzeug.


Poka-Yoke auf einen Blick

Prinzip Kurzbeschreibung Beispiel Produktion Beispiel Office/IT KPI/Nutzen
Verhindern (Prevention) Fehler konstruktiv unmöglich machen Passstifte/Schablonen; Stecker nur in 1 Lage Pflichtfelder; Dropdown statt Freitext PPM↓, FPY↑, Ausschuss↓
Erkennen & Stoppen (Detection) Fehler sofort signalisieren/Prozess stoppen Lichtschranke stoppt Band; Drehmoment-Abschaltung IBAN-Prüfziffer; Plausibilitätschecks im ERP/CRM Nacharbeit↓, Reklamationen↓, Durchlaufzeit↓
Schrittfolge & Standardisierung Reihenfolge erzwingen; Freigabelogik nutzen Poka-Yoke-Lehre vor Schrauben; Andon-Freigabe 4-Augen-Freigabe; Workflow mit Gate-Checks Prozessstabilität↑, Audit-Sicherheit↑

FAQ – kurz & bündig

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